Der Lila-Eule-Cross konnte an seinem traditionellen Termin am dritten November-Sonntag leider nicht stattfinden, aber trotzdem waren seither im Kappelner Hüholz gelegentlich Läuferinnen und Läufer im Wettkampftempo zu beobachten. Zwischen dem eigentlichen Lila-Eule-Lauftag am 15. November und dem Neujahrstag waren die Aktiven aus der Region aufgerufen, bei der Lila-Eule-Strava-Challenge im Alleingang auf der Originalstrecke zu zeigen, wer die rund 5 km lange Mittelstrecke am schnellsten schafft. Fast ein Dutzend Waldlauf-Fans nahm die Herausforderung an. Und so drehten sie im Wald vier schnelle Runden und luden ihre Zeiten in das Online-Netzwerk Strava hoch, auf dem Ausdauersportler ihre Trainings- und Wettkampfzeiten austauschen. Die Bedingungen waren dabei fast anspruchsvoller als ohnehin schon bei den Lila-Eule-Wettkämpfen. Da wegen der Absage des Laufs auch der alljährliche Waldeinsatz der Organisatoren entfiel, lagen auf dem Abschnitt zwischen der Au und dem Zielanstieg noch mehrere umgestürzte Bäume, über die man klettern oder springen musste oder unter denen man gebückt hindurch laufen musste. Zudem wurden die Wege von Woche zu Woche tiefer und das Wasser der Au immer breiter, sodass man zuletzt nicht mehr mit trockenen Füßen auf die andere Seite gelangen konnte. Doch diese Widrigkeiten hinderten Tatjana Brandt nicht daran, am vorletzten Tag noch zum Challenge-Sieg zu rennen. Mit einem schnellen Silvesterlauf verdrängte die neue BSV-Läuferin noch mit ihrer flotten Zeit von 24:53 Minuten die mehrere Wochen lang führende Anne Becker vom SV Enge-Sande (25:54 Minuten) vom ersten Platz. Tatjana Brandt gab damit einen tollen Einstand im Trikot des Borener SV. Den dritten Platz erkämpfte ihre BSV-Vereinskameradin Katrin Hammon (26:30 Min.). Auch bei den Männern blieb der Challenge-Sieg beim Borener SV. Patrik Stein hatte früh eine flotte Marke von 21:03 Minuten vorgelegt, die danach kein Athlet mehr unterbot. Peter Jansen (23:45 Min.) und Oliver Prüß (24:54 Min.) liefen die nächstschnellsten Zeiten.
Die beiden Schnellsten erhalten nun eine Broteule und einen Mund-Nasen-Schutz mit Lila-Eule-Logo.
Die „Kronen“ für die schnellsten jemals bei Strava hinterlegten Zeiten auf der Lila-Eule-Mittelstrecke bleiben allerdings weiterhin bei Jenny Jendryschik (LG Flensburg/ 21:45 Min. beim Eule-Cross 2018) und Hauke Timme (damals SG Kronshagen-Kiel/ 19:47 Min. beim Eule-Cross 2019).
Neben den schnellsten Zeiten ermittelt Strava auch sogenannte „Local Legends“, also die Läuferinnen und Läufer, die bestimmte Streckensegmente häufiger als alle anderen gelaufen sind. Im Zuge der Lila-Eule-Challenge kristallisierten sich da auch neue Legenden heraus. Niemand ist in der letzten Zeit den Schlussanstieg („Willensbrecher“) häufiger hinauf gerannt als Maja Darmstadt. Und die Passage an der Brücke rannte Patrik Stein nicht nur am schnellsten, sondern auch am häufigsten.
Im Corona-Lockdown bot der indirekte Vergleich eine kleine Motivation, aber alle Aktiven hoffen, dass es bald auch wieder möglich sein wird, gemeinsam auf der Strecke um die besten Plätze zu kämpfen. Als Nachholtermin für den 33. Lila-Eule-Cross ist weiterhin der 7. März angesetzt.
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